Maria Magdalena Vereinigung e.V.

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Peter Engelhardt

ist 1959 in Nürnberg geboren und lebt als freischaffender Maler in der Nähe seiner Heimatstadt.Nach Praktika im Graphischen Gewerbe und als Kirchenmaler/Restaurator studierte er Freie Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.

Nach ersten Schaffensphasen in den Sujets Landschaft, Portrait, Stilleben und dem Studium der Alten Meister flossen bald auch spirituelle und kulturhistorische Themen in sein Werk ein.

Kunst kommt von Künden (germ. Kunstiz = Wissen, Erkennen, Erkenntnis) - Künden vom Schauen der kosmischen Gesetze des Seins, in der Malerei übersetzt in eine Bildsprache aus Farbe, Form und Zeichen. Als Körper und Seele, Materie und Geist noch nicht als getrennt voneinander existierend betrachtet wurden, konnten von den erdverbundenen Landmenschen die Naturenergien als leibhaftige Wesen geschaut werden. So entstand das Pantheon unserer Urahnen, deren Götterwelt konsequenterweise polytheistisch sein musste. In allen Ethnologien finden wir Gottheiten, welche sich in ihren Grundzügen ähneln und zB die Fruchtbarkeit, die Wandlung oder die Elemente verkörpern - ein Cernunnos der Kelten weist erstaunliche Ähnlichkeiten in Symbolik und Ikonografie wie ein Pashupati der Ureinwohner des Industales, der Drawiden, auf. Die Freya der Germanen, die Fruchtbarkeit, Schönheit und Sinnlichkeit repräsentiert, wird im Hinduismus als Lakshmi, die Göttin des Reichtums und Überflusses verehrt. Alle Naturvölker achteten die Frau als Ebenbild der Großen Göttin, welche schon vor zigtausend Jahren, als die MUTTER im Zentrum der Kultur stand (Matrifokalität). Zahllose Funde von Göttinnen-Figurinen zeugen hiervon. Auch noch bei den Indigenen Europas, den Kelten, bei germanischen und slawischen Volksstämmem etc, genossen Frauen Ansehen als dem Mann gleichgestellte Fürstinnen, Priesterinnen, Weise, Heilerinnen und Kriegerinnen.Erst mit dem Aufkommen und der Ausbreitung patriarchal-monotheistischer Theologien, wurde Weiblichkeit und Natur als sündig/böse deklariert. Die Frau und die übrige Natur hatte dem Mann/dem Menschen (Frauen wurde von der Kirche die menschliche Seele aberkannt!) gemäß dem Dogma untertan zu sein.Durch die wachsende Einflussnahme des christlichen Klerus in den grünen Waldregionen Europas wurden die über Jahrtausende gewachsenen naturreligiösen Strukturen verdrängt und später mit Gewalt ausgerottet. Gemäß dem Buch der neuen „Religion“ des EinMannGottes aus der Wüste sei nicht nur die Frau dem Mann untertan, sondern auch Natur und Landbevölkerung galten als Besitz bzw Leibeigene der herrschenden Kirchen- und weltlichen Fürsten, als Abbild ihrer imaginierten kosmischen Hierarchie mit einem allein herrschenden, männlichen Gott als höchste Instanz.
Um nicht eine Welt zu hinterlassen, auf der irgendwann weder Mensch noch Tier mehr eine Überlebenschance haben, ist es von existenzieller Bedeutung in der Erde wieder das lebendige, beseelte, ja göttliche Wesen zu sehen, das einst unsere Urahnen als Große Mutter verehrten, anstatt sie weiterhin in kapitalistischer Art als bloßes Rohstofflager zu missbrauchen. Hierzu müssen wir anknüpfen an längst vergessene, einstmals jedoch tief gewusste Seinszusammenhänge aller Wesen mit uns selbst; müssen bewusst die unterbrochenen systemischen Verbindungslinien zu unseren Vorfahren wieder schließen, und diese verehren anstatt sie als primitive Barbaren, wie uns Glauben gemacht wurde, gering zu schätzen. Denn sie waren naturverbundene Erdbewohner mit hoher Intelligenz, Kultur und sozialen Fähigkeiten.Die Bildthemen meiner neueren Werke beziehen sich auf die polytheistische Welt der Indigenen Europas, und besonders auf unsere eigenen, vergessen gemachten Göttinnen.
Peter Engelhardt · www.diegoettin.com

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                                                       „Der Körper trägt in sich alles Göttliche.
Wer in den Körper eindringt, erlangt die Befreiung.“
(Abhinavagupta)

MAHAMUDRA
- zu nah, um erkannt zu werden
- zu tief, um erfasst zu werden
- zu einfach, um geglaubt zu werden
- zu wunderbar, um von der Intelligenz begriffen zu werden

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Interview mit Peter Engelhardt Juli 2019    

(Fragen von Magdalena Winkels)

1. Wie kamen sie dazu Göttinen zu malen, was hat Sie inspiriert?

Was mich inspiriert hat, Göttinnen zu malen, war eine ganze Reihe von Lebensereignissen - Begegnungen mit weisen Menschen aber auch Begegnungen mit Wissen in Form von Büchern über fernöstliche Philosophien und Religionen - vor allem mit dem advaitisch-shivaitischen Tantra aus Kashmir, in dessen Lehre die Frau/Shakti/Yogini grundsätzlich als Göttin gesehen wird - und letztendlich auch menschliche Grenzsituationen im Bereich von Leben und Tod, welche mir direkten, bewussten Kontakt zu den Lebenskräften ermöglichten - sozusagen von Angesicht zu Angesicht mit der Göttin selbst. Auch durch Lehrerpflanzen kam ich in Kontakt mit im Alltagsbewusstsein nicht erfahrbaren Ebenen der Wirklichkeit.

2. Was bedeuten die Göttinnen für Sie?

"Die Göttin" ist für mich ein Bild für die an sich unsichtbare Lebenskraft, welche aber doch überall um uns herum und in uns an ihren Auswirkungen zu erkennen ist. Für mich ist sie DIE Kraft, welche die für uns Menschen wahrnehmbare Welt schafft, in sinnlich erfahrbare Materie aus einem universellen Bewusstsein umsetzt, greifbar und begreifbar macht. Im Tantra wird diese Kraft „Shakti“ genannt, das universelle Bewusstsein, die geistige Welt der Ideen und Urbilder im Gegensatz dazu als „Shiva“ bezeichnet. Im Prinzip ist das alles EINS, jedoch für den menschlichen Verstand, der zu kompliziert ist, um das EINfache begreifen zu können, verpackt sich dieser Sachverhalt eben in ihm verständliche und verwertbare kleinere Partitionen. Ähnlich wie ein Computer, der auch 0 UND I braucht, damit er funktionieren kann.

Da der Mensch ja aber Göttin-sei-Dank nicht nur aus Verstand und Körper besteht, gibt es für ihn doch die Möglichkeit, die Ganzheit ohne Abtrennung zu erleben. In Momenten der absoluten Stille können Bewusstsein und Energie (Shiva und Shakti) als nicht mehr getrennt, als nicht-zwei (Sanskrit „Advaita") erlebt werden.

3. Wie kamen Sie zu der großen Vielfalt an Göttinnen aus den unterschiedlichen Kulturkreisen?                       Zahl inzwischen?

Durch die Beschäftigung mit dem Thema „Göttin“ in meiner Malerei erweiterte sich naturgemäß auch mein Blickfeld dahingehend. Wer selbst künstlerisch tätig ist, erlebt immer wieder, wie schöpferische Tätigkeit öffnet und INSPIRIERT. Wesen, welche nicht gedacht werden können, bzw vorher nicht gedacht werden konnten, stellen sich quasi während der künstlerischen Tätigkeit persönlich vor. In ein Bild gekleidet ausgedrückt: Oft sind mir Göttinnen beim Malen erschienen, welche ich vorher nicht zu benennen gewusst hätte oder deren Namen ich vielleicht kannte, aber keinen Schimmer hatte, wie sie sich anfühlen oder auf der Leinwand erscheinen würden. Dieser Prozeß ist gleichermaßen von Zweifel und Unsicherheit wie auch von vertrauensvollem Hingeben an das eigene Nichtwissen begleitet. Meist weiß der Pinsel nach jahrzehntelanger Erfahrung mehr als der Kopf. Vielleicht ist er auch so etwas wie eine Antenne zur geistigen Welt, ein Zauberstab, der in ungeahnte Räume führt. Insofern ist die Vielfalt der Göttinnen so groß, wie die Anzahl der Leinwände, welche bemalt werden wollen - nach oben offen. Ihre Namen sind unzählig, obwohl doch mit allen nur DIESE EINE KRAFT gemeint ist - in den unzähligen Facetten des gelebten, farbigen Lebens. Mit Zahlen habe ich es eigentlich nicht so - es sind sehr viele unterschiedliche Traditionen und Kulturen aus denen mich Göttinnen berührt haben. Auch habe ich erfahren, dass je tiefer wir in die Wahrheit hinein gehen, desto mehr verschwinden Unterschiede und Ähnlichkeiten werden gewichtiger…bis hin zu dem EINEN GROSSEN GANZEN, wo niemand mehr ist, der fragt, wie viele Göttinnen es gibt und wie sie alle heißen.

Gemalt habe ich inzwischen wohl um die hundert Bilder mit dem Thema Göttinnen,Yoginis, weise Frauen und Naturwesen. Dazu kommen noch hunderte von Idden-Skizzen und Zeichnungen.

Alle meine Bilder, alphabetisch geordnet, sind zu sehen unter:
https://www.diegoettin.com/CMS/pages/goettinnen-galerie/paintings-a---z.php

4. Spannend ist Ihre Neuentdeckung der keltischen Göttinnen....Was gibt es da zu entdecken?

Ja, spannend ist vor allem, dass ich erst jahrelang geistig durch fernöstliche Kulturen reisen musste, um mir irgendwann die Frage zu stellen „wo sind eigentlich UNSERE Göttinnen?“In der matrifokalen Kultur unserer indigenen europäischen Urahnen gab es nur eine Göttin, die große Erdenmutter in vielen Aspekten. Später kamen auch männliche Götter hinzu. Die aus den Urstämmen unter Vermischung mit immigrierten Reitervölkern entstandenen Germanen, Kelten, Slawen, Wikinger waren polytheistisch. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass es nur einen männlichen Gott ohne eine weibliche Entsprechung geben sollte, wie das später sich ausbreitende Christentum glauben machen wollte. Dafür lebten sie zu natürlich und zu sehr in Harmonie und auch in Abhängigkeit mit der sie umgebenden Natur. Für sie waren die Kräfte und Elemente, denen sie in der Natur ausgesetzt waren bereits die Götter selbst. Sie mussten sich nicht erst eine Welt hinter der sichtbaren Welt ausdenken und dort einen „Gott“ platzieren, der dies alles geschaffen haben soll.

Sie verehrten alle Erscheinungen der Natur und die Erde selbst als große Mutter, welche Leben gibt, erhält und es auch wieder nimmt. Von daher zieht sich auch das Bild der dreifältigen Göttin durch viele indigenen Religionen - in der germanischen Religion sind es die drei Nornen - URD, VERDANDI und SKULD - die schwarze, die rote und die weiße Göttin. URD symbolisiert den Urgrund, aus dem alles stammt, quasi der dunkle Schoß der Urmutter; die Fruchtbarkeit, das Gebären und Reifen im Hier und Jetzt verbildlicht VERDANDI und das, was einst sein soll die Norne SKULD, sozusagen das Lebensziel des Menschen auf seiner Reise zu den Göttern, welche gleichzeitig wiederum seine Ahnen, (seinen A(h)nfang) darstellen. So schließt sich der Kreis des Lebens dort, wo es begann. Den indigenen Kulturen Europas (ähnlich wie im Tantra) war alles mit Allem verbunden und verwandt. Dies drückt sich auch wunderschön sichtbar in den keltischen und germanischen Flecht- und Knotenmustern auf Gebrauchsgegenständen aus und in der Haartracht der Germanen und Kelten - kunstvoll geflochtene lange Haare - alles mit allem verbunden - drei Stränge des Lebens - Rot, Weiß und Schwarz - wie der Schicksalsfaden, welchen die Nornen für den Menschen spinnen.

Damals kannte man noch nicht dieses Entweder-Oder des heutigen von allem Lebendigen getrennten Verstandes, sondern schätzte noch ein Sowohl-als-auch - also ein Drittes Element zum Entweder-oder/schwarz-weiß-Denken - daher auch die heilige DREIfaltige Göttin als Sinnbild des Lebens.

Für mich war die größte Entdeckung auf meiner Reise in die Kultur unserer indigenen Urahnen, dass „Götter“ eigentlich das sind, was die Besonderheiten einer Kultur, eines Landes, einer Sprache, eines Menschenschlages ausmachen. Es sind die mit ihnen in Verbindung stehenden Elementarwesen, welche unser Sein, unsere Sprache, unser Aussehen direkt formen - Natur- und die Wesen der ätherischen Ebene bbb, mit welchen die Geister unserer Urahnen in direkter Verbindung stehen und in die auch wir einst wieder eingehen werden, wenn unser irdisches Leben ein Ende findet. Diese göttlichen Wesen bergen unschätzbares Wissen für uns und warten nur darauf, dass wir sie wieder würdigen und wertschätzen, ihnen begegnen möchten, um uns dieses Wissen um die Bedeutung des Lebens und unseres Planeten wieder übergeben zu können, nachdem wir durch unheilvolle Entwicklungen und den Einfluss fremder monotheistischer Religionen einerseits und eine materialistisch orientierte Wissenschaftsgläubigkeit andererseits so lang Zeit davon getrennt waren.

Inzwischen habe ich erfahren, wie viel Kraft und Inspiration aus der Verbindung mit den „eigenen“ Landgöttern zu erwachsen vermag und stelle die Frage, warum so viele Menschen in Europa und speziell in Deutschland ihr Heil in fernöstlichen Religionen suchen. Wodurch haben sie die Verbindung zu Kultur und Bewusstsein ihrer Urahnen verloren?

5. Wann kam die erste gemalte Maria Magdalena in Ihre Sammlung?

6. Wie viele Varianten von Maria Magdalena haben Sie inzwischen kreiert?

7. Für unsere Vereinigung haben Sie auch eine Maria Magdalena zur Verfügung gestellt. Können Sie dieses Bild aus Ihrer Sicht beschreiben?

Anfangs kleidete sich meine Vision einer weiblichen Göttlichkeit in die Vorstellung „Maria“ (das war um 2003 herum), obwohl Maria keine Göttin im eigentlichen Sinn ist, doch sie ist ja das einzige weibliche Wesen, was uns die Kirche als Bild weiblicher Heiligkeit gelassen hat - wenn auch unvollständig, aber ganz konnten sie das Weibliche ja dann doch nicht weg leugnen. Denn Maria wurde vom christlichen Klerus ihrer Urweiblichkeit beraubt - sie durfte nicht ganz Frau sein, sondern musste dem Dogma gemäß ihre Leibesfrucht vom Heiligen Geist empfangen haben. Alles andere Natürliche wäre ja „Sünde“ gewesen und wie könnte ein „sündig Weib“ einen „Gottessohn“ hervorbringen? Leider sind die meisten von uns mit diesen Prägungen aufgewachsen und diese sitzen tief. Es bedarf einiger Arbeit an unseren unbewussten Glaubensmustern, um all diese schlimmen Lügen, Dämonisierungen und Verdrehungen zu durchschauen und aufzulösen. In meinen ersten archaisch symbolischen Marienbildern - das waren damals noch eher kleine Formate - ließ ich jedoch mein Empfinden einer natürlichen Weiblichkeit und Fruchtbarkeit in die Farben und Formen der Mariendarstellungen einfließen - Marienfiguren mit betont weiblichen Körperformen in kräftigen Rot-, Rosa- und Violett-Tönen vor meist dunklem Nachtblau-Himmel, goldene Mondsicheln und Sterne… Auch die Erotik gehört zum menschlichen Leben und ist göttlich und heilig!

Das Buch „Das Manuskript der Maria Magdalena“ hat mich zum ersten Maria Magdalena-Bild inspiriert - auch die Idee von einer Art vergessenen, tantrischen Kult und Liebesmagie, dessen Priesterin Maria Magdalena gewesen sein soll, hat mich dazu bewogen, mich tiefer in die Geheimnisse des Tantrismus zu begeben. Auf diesem Weg lernte ich Daniel Odier und die Lehre des shivaitisch-advaitischen Tantra kennen, was meine Kunst fast 10 Jahre lang hauptsächlich beeinflusste und tief prägte. Shiva, Shaktis, Yoginis, die zehn Mahavidyas und die gesamte Götterwelt dieser Kultur und Tradition zogen mich unweigerlich in ihren Bann - all die großen buddhistischen, hinduistischen und tantrischen Göttinnen malte ich, immer auf meine ganz eigene Weise in meinem Stil und in meinen Farben, mich wenig um traditionelle Ikonographie kümmernd auf 90 x 160 cm große Leinwände. Kali, Chamunda, Chinamasta, Vajravarahi, Tara, Lakshmi…dazwischen auch immer wieder die heilige Vereinigung von Shiva & Shakti, Maithuna, auf x verschiedene Leinwände von klein bis riesengroß.

Soweit ich mich recht erinnere, malte ich im Zeitraum zwischen 2005 und 2016 vier Maria Magdalena Bilder, von denen ich selbst das letzte von 2016 als das beste einschätze.

In dieses Bild floss natürlich mein in der Zwischenzeit erworbenes Wissen und meine Erfahrungen auf dem Weg des Tantrismus ein (Tantra sanskrit - Wurzel, Zusammenhang) Eine weiße und eine rote Schlange, deren Zungen sich im Kronenchakra treffen, umrahmen die in purpurrot gekleidete, sehr erotisch weibliche Gestalt der Maria Magdalena als Sinnbild weiblicher und männlicher Energie. In ihren Armen hält MM einen Krug - ein weiteres Symbol für Fülle und und das weibliche Element Wasser als Lebensquell.

Da dort, wo Liebe ist, auch der Tod nicht weit sein kann, findet sich rechts zu Füßen Magdalenas als Bild der Vergänglichkeit ein Totenschädel. Nicht umsonst wird der körperliche Orgasmus im Französischen auch als „petite morte“ bezeichnet - der kleine Tod - eine Anspielung auf die Tatsache, dass es erst durch das Loslassen unseres Denkens und der damit zusammenhängenden Kontrollmechanismen möglich wird, die Göttin / die Lebenskraft gewahr zu werden und ihre unaussprechliche Schönheit zu schauen.

8. Fast 2000 Jahre oder noch länger war die Göttin sozusagen verbannt. Wie kann Sie nach Ihrer Sicht heute wieder ihren Platz finden? Wie könnte sich die Welt dadurch verändern?

Meines Erachtens wurde die weibliche Göttlichkeit erst mit dem Auftreten der patriarchal-monotheistischen Religionen aus den Seelen der Menschen verbannt. Dies fand im damaligen Germanien in einem Zeitraum von etwa 500 bis 800 n.Chr. statt.

Am schrecklichsten wütete der christliche Klerus im Bündnis mit Karl dem Großen im 8. Jahrhundert - tausende Sachsen, welche ihrer angestammten Naturreligion, die polytheistisch war und Götter UND Göttinnen (zB Holla, Freya, Iduna usw.) beinhaltete, wurden zwangskonvertiert oder abgeschlachtet. Die Wikinger hielten noch bis ca. zur Jahrtausendwende stand und pflegten ihren Glauben an viele Landgötter, ehe die fremde Religion des eifersüchtigen EinMann-Gottes aus den fernen Wüsten den alten Naturglauben, größtenteils gewaltsam, verdrängte.

Seitdem wurden bis ins 19. Jahrhundert (!) hinein hauptsächlich Frauen auf den Scheiterhaufen als „Hexe“ verbrannt, weil sie um die Zusammenhänge der Natur und ihrer Heilkräfte wussten und diese auch anwandten, um ihren Nächsten zu helfen. Der Kirche war dies ein Dorn im Auge, denn nach dem Dogma war Krankheit und Siechtum „gottgewollt“ und durfte nicht von Menschen beseitigt werden. Ausläufer dieses Ungeistes finden sich heute wieder in den Bestrebungen, den Beruf des Heilpraktikers, der Hebamme und die Anwendung von Heilpflanzen zu verbieten. Dafür soll aktuell wegen (angeblich) zwei Masern-Todesfällen eine menschenrechtsverletzende Impfpflicht eingeführt werden, welche m.E. nur der Pharma-Industrie dient.

Das wirkliche Ausmaß des Elends, das durch die gewaltsame Verbannung der Anima aus unseren Seelen entstand, zeigt sich nun immer deutlicher überall in der Welt - Kriege und die gewissenlose Ausbeutung von Mensch und Natur, Raubkapitalismus und der Verlust jeglicher Moral und Ethik werden immer deutlicher sichtbar.

Meines Erachtens kann ein Umdenken nur dann geschehen, wenn wir endlich die Erde wieder als lebendiges Wesen wertschätzen lernen, aus dem alle Menschen kommen, das sie ernährt und zu dem alle Menschen wieder zurück gehen. Anstatt dessen wird sie aus kapitalistischen Interessen heraus ausgebeutet und immer mehr zerstört, als wäre sie nichts als ein Rohstofflager oder ein Selbstbedienungsladen für Profitgierige. Die Indigenen wussten, dass wir weder Wasser noch Land besitzen können, denn sie gehören dem Großen Geist. Erst durch die monotheistischen Religionen kam Besitzrecht und Leibeigenschaft auf. Diese berufen sich auf die Bibelstelle „Macht euch die Erde untertan!“ - Landnahmen und Versklavungen geschahen stets unter der Flagge und zur Bereicherung weltlicher und kirchlicher Herrscher, jedoch angeblich zum Besten der ungläubigen Heiden. Die Privatisierung von Wasser ist im Gespräch und vielerorts schon Tatsache geworden - hier fehlen mir nur noch die Worte. Korrupte Regierungen gebieten dem Treiben nicht nur keinen Einhalt, sondern unterstützen die der Erde und den Menschen schädigenden Machenschaften auch noch, indem sie Wasserrechte an private Investoren verkaufen. Ändern können nur wir selbst etwas, indem jeder bereit ist, in sich zu schauen um zu erkennen, wer er ist, woher er kommt und wohin er geht. Indem jeder sich ehrlich fragt, was er wirklich braucht und was er lassen kann, um nicht weiter eine Produktion sinnloser, nicht nachhaltiger, ressourcenfressender Gegenstände einer kapitalistischen Industrie zu unterstützen. Wir könnten sehr viel allein dadurch ändern, indem wir schädliche und unnötige Dinge einfach nicht mehr konsumieren.

Indem wir alle negativen Prägungen und Gehirnwäschen, welche seit Generationen in unserem Unterbewusstsein sitzen und in unseren Zellen gespeichert werden, erkennen und auflösen; indem wir uns verbinden mit dem Geist unserer indigenen Urahnen und dadurch wieder Verwurzelung, Erdung und eine ganzheitliche Sicht entwickeln, wodurch erst die nötige Empathie zu allen Wesen unserer Erdenmutter wachsen kann - Pflanzen, Tiere, Menschen…der ganze Planet braucht die liebevolle Hinwendung und Wertschätzung seiner menschlichen Bewohner.

Wer seine Ahnen nicht kennt und nicht wertschätzt, hat einfach keine Ahnung! Er schwebt abgehobenen im leeren Raum der Vorstellungen und lässt sich aufgrund verlorener Identität leider allzu oft ein x für ein u verkaufen.

Durch meine Bilder befasse ich mich nun seit fast 20 Jahren mit dem Thema der verlorenen und wieder zu findenden Göttin. Im Lauf dieser Zeit habe ich spürbar immer weitere Kreise ziehende positive Resonanz erfahren, was eigentlich Hoffnung gibt. Doch auch die negativen Vorgänge, Kriege, Ausbeutung und menschenrechtsverletzende Machenschaften auf der Erde wurden drastischer - als ob der Kontrast zwischen Licht und Schatten immer stärker werden würde.

Meine neuesten Bildwerke befassen sich inhaltlich nicht von Ungefähr mit unseren indigenen Wurzeln, unseren Landgöttinnen und Göttern. Ich möchte damit auch Themenkomplexe beleuchten, welche uns wieder auf den Weg einer Verwurzelung mit unserem Land, das wir bewohnen, mit den Elementarwesen und Naturgeistern in Verbindung bringen können, wenn wir diese wieder in unser Bewusstsein herein nehmen. Sie werden dann mit uns kommunizieren und uns wieder Festigkeit, Erdung und Perspektive geben, in einer Welt, auf der immer mehr Chaos und Entfremdung herrscht.

9. Was bieten Sie in diesem Zusammenhang in Ihrem Shop an? Gibt es auch Auftragsarbeiten?

Von meinen Originalen sind die meisten bereits verkauft, einige besitze ich noch.

Reproduktionen meiner Bilder sind von der Postkarte bis zum 1:1 Unikat nachbearbeitet und signiert erhältlich. Dazwischen gibt es viele Formate auf diversen Medien wie Leinwanddrucke, Poster, FineArt-Prints etc. über meinen webshop.

Ich male auch nach Auftrag - auf Leinwand oder auch direkt auf Wände im Außen- oder Innenbereich.

Peter Engelhardt

Herzlichen Dank für diese Ausführungen an Peter Engelhardt!

Wir danken Peter Engelhardt für die Erlaubnis, dieses Bild für unserer Vereinigung verwenden zu dürfen.


Maria Magdalena Poster :

UV-Poster XL im Originalformat des Bildes 60 x 100 cm (99,00 €)
- UV-Poster M, 40 x 70 cm (66,00 €)
- Leinwanddruck aufgespannt auf Keilrahmen 60 x 100 cm (333,00 €)
- Druck auf textiles Gewebe / Kunstseide 60 x 100 cm (199,00 €)
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- Postkarten ab 10 Stück

Bestellung NUR über den webshop vom Herrn Engelhardt (hier stehen die Zahlungsoptionen VORKASSE und PAYPAL zur Verfügung)

mobil +49 160 9441950
www.diegoettin.com
info@diegoettin.com

Herr Engelhardt spendet für jede Bestellung mit dem Vermerk "über Maria-Magdalena-Vereinigung" in das freie Texteingabefeld im Warenkorb 22 % der Maria- Magdalena-Vereinigung. Darüber freuen wir uns sehr!

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